In Gesprächen und unseren Vorträgen über den Maingold begegnen uns immer wieder spannende Fragen. Die häufigsten möchten wir hier beantworten.
Weltweit gibt es mehr als 6000 Regionalwährungen - Tendenz steigend. In Deutschland ist der Chiemgauer sehr erfolgreich, was etwa 475 teilnehmende Unternehmen und rund 4000 Verbraucherinnen und Verbraucher verdeutlichen. Auch der ROLAND in Bremen existiert bereits seit 2001. In Europa zählt der Sardex auf Sardinien zu den erfolgreichsten Regionalwährungen. Dort nehmen rund 7000 Unternehmen teil und tauschen inzwischen Waren und Dienstleistungen im Wert von mehr als 100 Millionen Euro pro Jahr.
Beim Maingold geht es um einen gemeinschaftlichen Marketing-Ansatz. Durch die Folgen der Corona-Pandemie ist bei Konsument*innen das Bewusstsein weiter gewachsen, lokale Unternehmen als wertvollen Teil des (Wirtschafts-)Lebens zu empfinden. Mit der Maingold-App kann diese Zielgruppe zielgerichtet und gemeinschaftlich angesprochen werden. Mühevolle und nicht nur finanziell aufwendige Werbeaktivitäten jedes einzelnen Unternehmens können auf diese Weise optimiert werden. Hinzu kommt, dass sich Maingold-Nutzer*innen mithilfe der App gegenseitig Unternehmen empfehlen können. Dieser Community-Effekt richtet zusätzliche Aufmerksamkeit auf die lokalen Unternehmen.
Momentan sind wir noch eine zivilgesellschaftliche Initiative unter dem Dach von Transition Town Frankfurt. Bei uns engagieren sich Personen mit den unterschiedlichsten beruflichen Hintergründen, vom Bankangestellten über den IT-Experten bis zum Arzt. Unsere Motivation ist die Sorge, dass die Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main schon bald von großen Ketten und Konzernen dominiert ist, wenn wir lokale Unternehmen nicht aktiv und gemeinschaftlich stärken. Um Maingold professionell zu organisieren, planen wir die Gründung einer Genossenschaft, in der sich die teilnehmenden Unternehmen aktiv an der Gestaltung und Weiterentwicklung des Maingold beteiligen können.
Ja, die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) hat für diese Art von lokalen Gutscheinsystemen eine sogenannte Bereichsausnahme ("Limited Network Exclusion") erlassen. Dadurch ist eine Regionalwährung, die geografisch auf Frankfurt und seine Umgebung beschränkt ist, erlaubt. Dies haben wir uns von einer Kanzlei aus München, die auf den Bereich Aufsichtsrecht in der Finanzbranche spezialisiert ist, in einer Legal Opinion bestätigen lassen.
Ja, die Preise der Produkte und Dienstleistungen unterscheiden sich zwischen Maingold und Euro nicht. Für Unternehmen besteht lediglich die Möglichkeit, ihren Kund*innen beim Kauf in Maingold einen Rabatt zu gewähren. Ansonsten würden Verbraucher*innen zum Beispiel in einer Bäckerei für ein Brot zwei Euro oder zwei Maingold bezahlen.
Die laufenden Kosten der Regionalwährung sollen durch einen Teilnahmebeitrag der teilnehmenden Unternehmen gedeckt werden. Die Höhe dieses Beitrags hängt von der Anzahl der teilnehmenden Unternehmen ab und dient lediglich der Kostendeckung, die nötig sind, um die Regionalwährung professionell zu organisieren.
Die Gemeinsamkeiten zwischen Maingold und Bitcoin beschränken sich auf wenige Aspekte. Maingold ist auch eine digitale Währung, die auf der Blockchain-Technologie basiert. Allerdings ist Maingold durch eine besondere Form der Validierung und Schöpfung deutlich weniger energieintensiv als der Bitcoin (vgl. Proof of Stake vs. Proof of Work). Der wohl entscheidendste Unterschied ist jedoch, dass sich der Bitcoin durch seine Eigenschaften als Spekulationsobjekt dient. Maingold eignet sich dafür nicht, da er an die Region gebunden ist und aus diesem Grund nicht für Spekulant*innen attraktiv ist.
Wie wird der Maingold erschaffen („geschöpft“)?
Die Arten, wie die beiden Maingold-Typen geschöpft werden, unterscheiden sich. Maingold, der zwischen Unternehmen und Konsument*innen zirkuliert, wird erschaffen, indem Konsument*innen Euro in Maingold eintauschen. Der Maingold, der zwischen den Unternehmen zirkuliert, stellt eine Art Verrechnungssystem dar. Die Guthaben der teilnehmenden Unternehmen verändert sich also fortlaufend, indem sie Maingold von anderen Unternehmen einnehmen oder bei anderen Unternehmen ausgeben.
Unternehmen können mit Maingold Lieferanten bezahlen, die Maingold als Zahlungsmittel akzeptieren. Möglich ist auch das Auszahlen von Maingold als Treuegeschenk für Kund*innen. Auch die Mitarbeiter*innen können mit deren Einverständnis anteilig in Maingold bezahlt werden. Überschüssiges Maingold-Guthaben können Unternehmen auf dem Marktplatz anbieten und Maingold so gegen Euro mit Endverbraucher*innen tauschen.
Maingold, der zwischen Konsument*innen und Unternehmen zirkuliert, ist in Euro gedeckt. Die von den Konsument*innen eingetauschten Euro werden auf einem Konto verwaltet und können an Unternehmen ausgezahlt werden, die überschüssiges Maingold-Guthaben in Euro eintauschen möchten.
Weitere Fragen? Einfach per Mail an: hallo@maingold.org.